Schützenkönig 1990 / 1991 Wolfgang Blankenhagen

Westfälischer Anzeiger Montag 05. Juni 1989:

 

Avantgardisten-Offizier hatte die Nase vorn

Neuer König heißt Wolfgang Blankenhagen

Die Schützengesellschaft Wiescherhöfen-Weetfeld feiert ihr großes Fest im 80. Jahr mit zahlreichen Gästen.

 

Das Schützenfest in Wiescherhöfen-Weetfeld gat trot vieler anderer Freizeit-und Unterhaltungsangebote an Beliebtheit nichts verloren. Viele Besucher bildeten auch diesmal den guten Rahmen der dreitägigen Veranstaltung. Wenn es auch wärend des Vogelschießens leicht regnete, kam das Wetter den Schützen eigentlich entgegen. So blieb ihnen der befürchtete "Hitzmarsch" erspart. Spannend verlief das Adlerschießen, das nicht ganz Fahrplanmäßig, erst um 16.51 Uhr begonnen werden konnte. Und hier machte die Avantgarde, zu deutsch "Vorhut" ihrem Namen wieder alle Ehre- aus ihrem Offizierscorps kam der treffsichere Schütze. Besonders fünf Mitglieder hatten ihren Ehrgeiz daran gesetzt, im 80. Jahr des Vereinsbestehens den Vogel abzuschießen.

Die ersten Schüsse auf den hölzernen Vogel gaben Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben ab. So nahm OB Sabine Zech den Adler im Namen der Stadt Hamm ins Visier. Manfred Hemmer schoß im Namen des Landesparlamentes und Heinz Bülling für den Stadtbezirk auf den stolzenVogel, der nach der Versteigerung auf den Namen der Meistbietenden "Renate vom Knüwen" getauft wurde. Der Fahnenträger des Vereins, Friedhelm Gerling, traf mit dem 19. Schuß das Zepter und Major Karl-Heinz Sporkert sicherte sich mit dem 21. Schuß den reichsapfel. Oberleutnant Kurt Blankenhagen jun. traf mit dem 37. Schuß die Krone und Fähnrich Jürgen Kroll durfte sich nach dem 39. Schuß über das Fäßchen freuen. Ein spannender Endkampf setzte ein, bei dem sich schließlich ein Kern von fünf ernsthaften Bewerbern herausschälte. Im Wettbewerb um den Schützenthron schossen auch zwei ehemalige Könige mit. Um 18.11 Uhr holte der Oberleutnant der Avantgarde, Wolfgang Blankenhagen, mit dem 363. Schuß den Rest von der Stange. Er erkor sich seine Gattin Gabi zur Mitregentin.

Der neue Schützenherscher war bereits 1981 König der Avantgarde gewesen.

Erstmals wurde die Proklamation am Rondell in der Knüwensiedlung vorgenommen, wo Oberst Heinrich Seydel dem scheidenden Majestätenpaar Volker Freeze und Birgit Kerner für die hervorragende Regentschaft besonders dankte. Im Anschluß an die Einführungszeremonie des neuen Schützenkönigspaares wurde erstmals an einem Samstag der große Zapfenstreich gespielt. Viel Anklang fand am Sonntagmorgen das vom Fanfaren und Trompetercorps Werl gestaltete Frühkonzert. Ein regelrechtes "öffentliches Ereignis" war dann am Nachmittag der traditionelle Festzug durch den Stadtteil. Viele Zuschauer fanden sich ein, um den diesmal wegen des 80jährigen Bestehens besonders imposanten Umzug zu bewundern. Mit dabei waren auch die Schützen aus Lohauserholz, aus Herringen-Nordherringen und aus Holzwickede. Der Königsball mit den "Happy Swingers" bildete den harmonischen Ausklang eines rundrum gelungenen Festes.