Da ist es also schon wieder vorbei, unser Schützenfest…

Sechs Tage voller Brauchtumspflege, Lebensfreude und verrückter Momente liegen hinter uns, die wir hier noch einmal ausführlich Revue passieren lassen wollen.

 

Den Beginn machte am vergangenen Donnerstag – zu dem Zeitpunkt eine Premiere – unser traditionelles Laubschlagen. Während einige von uns am Platz blieben, um unsere Avantgarden-Laube in ein Chemie-Labor samt Lasertechnik, Nebelmaschine und Reagenzglas-Pinnchen zu verwandeln, machte sich der andere Teil auf nach Stockum.

Dicht im Unterholz im Schatten der Kühltürme versteckt, warteten einige Hundert junge Birken darauf, von uns gefällt zu werden.

Nach zahlreichen Kämpfen „Mann vs. Baum“ waren dann schließlich beide Anhänger prall gefüllt mit jungem Grün und es ging zurück zum Feldlerchenweg.

Nach einem ausgewogenen Frühstück (Fleischwurst und Bier) ging es von dort dann Freitags auch direkt weiter mit dem Laub verteilen.

Den Knüwen-Trecker fuhr in diesem Jahr das erste Mal unser neues Avantgarden-Mitglied Patrick Fitz. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Zum Mittagessen wurden wir an die „Waldemei“ eingeladen, wo uns unsere diesjährige Jubelkönigin Marion Peters und unsere letztjährige Jubelmajestät Klaus mit einer leckeren Suppe für den Endspurt stählten.

Während der Knüwen-Trecker schnell wieder gen Pelkum aufbrach, hatte unser erster Kommandeur noch eine Extra-Schicht einzulegen.

Beim Ersatz-Vehikel hatte ein Reifen den Kampf gegen die Mittagssonne verloren und musste kurzerhand ausgetauscht werden.

Auch deshalb wurde es für die Dorftrecker-Mannschaft mal wieder knapp mit dem Antreten zum Dorfabend.

Zack unter die Dusche, und es war geschafft: Das Dorf geschmückt mit Birkenlaub, pünktlich zum Green-Days-Opening.

Dem Beginn der grünen Tage in Wiescherhöfen und Weetfeld.

 

Auch in diesem Jahr war schnell ein Spender des ersten Fasses gefunden und so öffnete die Laube um 23 Uhr ihre Pforten.

Geschlossen wurden diese erst wieder als die Morgensonne gerade über der Vogelstange aufzugehen begann und sich der letzte Rest auf den Heimweg macht. Immer noch in Feierlaune und mit dem einen oder anderen Lied auf den Lippen!

 

Dabei hatten wir in jener Nacht auch einen Verlust zu verkraften. Durch unglückliche Umstände kam der Unterarm unseres ersten Avantgarden-Kommandeurs Florian mit dem Klettergerüst am Platz in engen Kontakt. Das Klettergerüst blieb ganz, der Unterarm nicht. Und so führten uns am Samstag nach dem Antreten bei Gerling (Danke für die Wachteleier zum Frühstück!) unser zweiter Kommandeur Carsten Frede und Zugführerin Lara Meckelbaum an.

Schnell das amtierende Königspaar Jan Von Den Berg und Caroline Heibert eingesammelt, ging es zur musikalischen Aufwartung am Haus Selmigerheide und zum Ehrenmahl nach Weetfeld zur alljährlichen Kranzniederlegung.

Auf der Vogelwiese angekommen noch schnell für das obligatorische Gruppenfoto von Sammy D. K. - Fotografie aufgestellt, begann das Vogelschießen des Hauptvereins. Währenddessen durften wir einige Gäste bei uns in der Laube begrüßen. Beim Ziehen unterstützte uns in diesem Jahr erstmals der Spielmannszug Alte Kameraden Lerche. Eine Wahnsinnstruppe, die sogar der zwischenzeitlichen Dusche von oben trotzte und tapfer weiterspielte.

 

Zum Endkampf versammelten sich die Avantgardisten genauso wie einige hundert Besucher an der Vogelstange, wo sich Hubertus Petermann einen spannenden Dreikampf mit Ralf Gockel und Bernd Barkholt-Gockel lieferte. Mit jedem Schuss stiegen der Puls bei den drei Schützen und die Anspannung im Publikum. Schließlich entriss Ralf Gockel der Stange die letzten Reste des einstmals stolzen „Kurt der Königsflüsterer“ – mit dem 182. Schuss. Zum Prinzgemahl erkor sich Ralf seinen langjährigen Partner Bernd. Zusammen bilden die beiden jetzt bis 2019 das Königspaar der Schützengesellschaft und haben schon am Samstagabend beim Königsball nach dem Zapfenstreich bewiesen, dass sie echte Feierbiester sind.

 

Nach dem Gottesdienst und den Jubilar-Ehrungen am Sonntag machten wir uns auf den Weg, die neuen Majestäten vom Anwesen der Familie Fickermann abzuholen.

Kräftig unterstützt von unseren Partner-Avantgarden Avantgarde Lohauserholz und Avantgarde des Schützenvereins 1823 Pelkum e.V. und den jeweiligen Hauptvereinen. Nachdem wir auf dem Rückweg von oben noch einmal „frisch“ gemacht wurden, hörte der Regen pünktlich zur Parade auf. Und so konnte auch unsere Avantgarden-Königin Rowena Sporkert ihre erste Wiescherhöfener Parade als unsere Majestät ohne Regenschirm über dem Kopf genießen.

 

Am Nachmittag hatten wir dann noch einmal ganz besondere Gäste bei uns in der Laube. Der amtierende Anton-Rehbein-Gedächtnis-Turnier-Sieger und frisch gebackene Bezirksliga-Aufsteiger TuS 1910 Wiescherhöfen hatte mit Teilen der TUS Wiescherhöfen “erste“ eine Abordnung zum Feldlerchenweg geschickt, um gleich mal die Trainingssaison (am Glas) für die anstehende Landesliga-Spielzeit einzuläuten. Natürlich sorgten auch unsere Gast-Avantgarden wie die Junge Kompanie dafür, dass die Laube wieder mal aus allen Nähten platzte und die Stimmung schon am frühen Abend auf dem Siedepunkt war.

 

Noch einmal getoppt wurde das Ganze von der „Pützel-Parade“, die in diesem Jahr nach längerer Pause wieder stattfand. In lange OP-Kittel, Mundschutz, Atemmaske und Handschuhe gekleidet, marschierten wir hoch zum Königspaar. Schnell tanzten Hofstaat und Avantgarde auf den Tischen und hoben das Zelt fast aus der Verankerung. Von dort aus ging es rüber auf die Tanzfläche, wo bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert wurde. KDP schnappte sich als Tanzpartnerin kurzerhand unser Laubenmaskottchen „Breaking Bertha“. O-Ton: „Die gibt wenigstens keine Widerworte und tritt mir nicht auf die Füße.“

 

Am Montag ging es (wieder mal) zu Fickermann’s, um Kaiser Lothar und seine Karin abzuholen. Trotz einiger Verluste (Alkohol und schwache Füße) war die Avantgarde auch dort gut vertreten. Das Kaiserschießen wartete mit einer Überraschung auf. Denn nachdem Lothar schon als König das Kunststück vollbrachte und zweimal hintereinander regierte (2010/2011), schoss er mit dem 100. Versuch den nach ihm benannten „Knappen Lothar“ aus dem Kugelfang und darf die Kaiserkette nun noch etwas länger tragen.

 

Den Dienstag nutzten wir trotz einiger Regenpausen zum Laubeinholen und ließen das Fest mit dem Eieressen ausklingen.

6.259 Zeichen sind es jetzt geworden. Immer noch nicht genug, um jede Anekdote, jede schöne Geschichte, jedes Lachen unterzubringen, die jede Arbeitsstunde vergessen lassen. Schützenfest kann man nicht erzählen, Schützenfest muss man erleben!

 

Im kommenden Jahr sind dann wieder wir als Avantgarde an der Reihe. Die ersten Ideen für eine fette Party und ein schönes Schützenfest der Garde gibt es bereits. Lasst euch also überraschen, was euch am ersten Juni-Wochenende 2018 am Feldlerchenweg erwarten wird!

 

Bis dahin genießen wir noch einmal die Erinnerungen an unser diesjähriges Fest und freuen uns auf die vielen Ausmärsche und Besuche bei unseren Nachbarn und Freunden in dieser Saison.

 

Auf alle Schützenschwestern und Schützenbrüder ein dreifaches HORRIDO